Großübung an der Elbe
64 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes Jerichower Land, Magdeburg und Köthen nahmen an einer gemeinsamen und vier Tage andauernden Verbundübung des Fachdienstes Wasserrettung Jerichower Land in Niegripp teil. Die Übungsinhalte bezogen sich dabei auf die jeweilige Schwerpunktarbeit der jeweiligen DRK-Gemeinschaften im Einsatzfall.
64 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes Jerichower Land, Magdeburg und Köthen nahmen an einer gemeinsamen und vier Tage andauernden Verbundübung des Fachdienstes Wasserrettung Jerichower Land in Niegripp teil. Die Übungsinhalte bezogen sich dabei auf die jeweilige Schwerpunktarbeit der jeweiligen DRK-Gemeinschaften im Einsatzfall.
Niegripp | Die DRK-Gemeinschaften – Wasserwacht, Sanitätsdienst und Betreuungsdienst gehören zu den Katastrophenschutzeinheiten des Landkreises Jerichower Land und der kreisfreien Stadt Magdeburg. Sie werden immer dann gerufen, wenn Feuerwehren und reguläre Rettungsdienst eine Gefahrenabwehr, Personenrettung, Personenbetreuung- und Versorgung oder Bergung nicht mehr selbstständig durchführen können.
Um diese Fähigkeiten auch im Einsatzfall beherrschen und die vorhandene Technik auch richtig anwenden zu können, wurde in diesem Jahr zum ersten Mal von den DRK-Gemeinschaften im DRK-Regionalverband Magdeburg-Jerichower Land e. V. eine gemeinsame Übung über mehrere Tage durchgeführt, die alle Komponenten der ehrenamtlichen Katastrophenhilfe abdeckt und auffrischt.
Vier Stationen – viel Wissen
Nachdem das gemeinsame Übungszentrum eingerichtet und alle notwendigen Einsatzmittel als einsatzbereit gemeldet wurden, war bereits der erste Teil der Übung absolviert, ohne dass es die Teilnehmenden selbst wussten. Der Aufbau von Zelten als Notunterkünfte zur Versorgung von Patienten oder sonstigen hilfebedürftigen Personen nach Katastrophenlagen oder Wasserunfällen ist bei den DRK-Gemeinschaften eine der Grundbefähigungen, die beherrscht werden müssen und so konnte alle teilnehmenden Einsatzkräfte nach einer kurzen Begrüßung durch den Leiter der DRK-Wasserwacht Jerichower Land e. V. René Ostheeren, auch an die vorbereiteten vier Stationen gehen, die sich im Wesentlichen mit der Wasserrettung und der sanitätsdienstlichen Versorgung Verletzter befassten.
Neben der Station Motorrettungsboot, bei dem vor allem die Motorbootführer an verschiedenen Motorrettungsbooten der DRK-Wasserwachten aus den Landkreisen Jerichower Land und Köthen sowie der Stadt Magdeburg die Handhabung und die Rettung von Personen auf und aus dem Fließgewässer üben konnten, galt es an einer weiteren Station die Handhabung und Herstellung der Einsatzbereitschaft eines Hochwasserboots neu zu verinnerlichen.
Im Gegensatz zu den Motorrettungsbooten verfügte dieses in der Übung nur über Paddel, wurde also mit Muskelkraft auf dem Wasser bewegt. Allgemein ist es im Stande größere Lasten zu transportieren und auch in seichten Gewässern zu agieren.
Ein ganz anderes Thema fanden die Teilnehmenden, die in Gruppen aufgeteilt wurden und rollierend die Stationen absolvieren, beim Aufbau einer Seilfähre vor. Hier war das Beherrschen der Knotenkunde wichtige Voraussetzung, um die an sie gestellte Aufgabe, den Transport von Personen über ein Fließgewässer ohne eigene Antriebsmittel zu gewährleisten, erfolgreich durchführen zu können. Während die Wasserretter aus Magdeburg, dem Jerichower Land und Köthen an diesen drei Stationen ihre Grundbefähigungen vorweisen konnten, war an der vierten Station das Fachwissen um die sanitätsdienstliche Versorgung gefragt.
Hierbei unterstützten die DRK-Sanitätsdienste aus Magdeburg und dem Jerichower Land fachlich und durch entsprechende Einsatzmittel. Die DRK-Notfalldarsteller des DRK-Regionalverbandes Magdeburg-Jerichower Land sowie Mimen aus umliegenden Feuerwehren sorgen für realistische Einsatzbilder, entsprechende Verletzungsmuster und Krankheitsbilder.
Für die DRK-Wasserretter ist die sanitätsdienstliche Ausbildung Teil der Ausbildung zum Rettungsschwimmer oder Fließwasserretter.
Einsatzszenario als Abschluss der Übung
Das Wissen um die eigenen Fähigkeiten so aufgefrischt, galt es in einem gemeinsamen Einsatzszenario den Verbund aller Kräfte zu üben. Dafür stellten 15 Mimen einen Wasserunfall dar, bei dem zwei Boote auf der Elbe miteinander kollidierten und in Teilen Feuer fingen. Die Aufgabe aller Übungsteilnehmenden war es, die Verunglückten von den beiden Booten und damit vom Wasser zu retten und sie an eine Verletztensammelstelle zu übergeben. Gleichzeitig wurde abverlangt, die jeweiligen Verletzungsmuster, zu denen Verbrennungen, Pfählungen und Verletzungen, die mit dem Leben nicht vereinbar waren, in einer ersten Sichtung nach Dringlichkeit zu bewerten und über Bord gegangene Personen aus dem Wasser zu retten.
Hierbei kam den Teilnehmenden die Stationsausbildung zu Gute.
Das zuvor aufgefrischte Wissen konnte direkt und unmittelbar in einer Einsatzlage angewandt und so weiter verinnerlicht werden.
Mit der Übergabe der verletzten und geretteten Personen an die Verletztensammelstelle erfolgte ein Übersetzen an ein gegenüberliegendes Ufer, an dem der DRK-Sanitätsdienst sowie Kräfte des DRK-Betreuungsdienstes eine sanitätsdienstliche Erstversorgung eingerichtet und die Übergabe der Patienten an den Regelrettungsdienst organisiert hatte.
Fazit
Zum Abschluss der viertägigen Übung des Fachdienstes Wasserrettung mit Verbundkräften zogen die Organisatoren ein positives Fazit. Der Leiter der DRK-Wasserwacht Jerichower Land e. V., René Ostheeren, erklärte: „Als DRK-Wasserwacht sind wir mit den vorhandenen Einsatzmitteln und dem Ausbildungsstand unserer Mitglieder in der Lage, Gefahren am und im Wasser sowie Absicherungen am und im Wasser professionell zu begegnen. Die Einsatzübung zeigte uns, dass die Arbeit im Verbund mit weiteren Rettungskräften in der Kommunikation und Organisation ohne weiteres möglich ist. Hier und da gab es Erkenntnisse, die wir in den weiteren Standortausbildungen einfließen lassen werden, um die an uns gestellten Aufgaben noch besser absolvieren zu können. Ich kann mir vorstellen, dass dies auch für die DRK-Wasserwacht Magdeburg so zutreffen wird.“ Ihm stimmte der Landesleiter DRK-Wasserwachten in Sachsen-Anhalt, Andreas Thiele, zu, der der gesamten Übung beiwohnte.
Die Leiterin des DRK-Sanitätsdienstes Jerichower Land, Kristin Rudolph, zog ebenfalls ein positives Fazit. „Unsere Sanitätsdienstkräfte sind, was den fachlichen Ausbildungsstand und die mentale Kondition betrifft, auf einem sehr guten Level. In der Stationsausbildung sowie in der Einsatzübung wurden die Verletzungsmuster und Krankheitsbilder der Patienten schnell erkannt und entsprechende sanitätsdienstliche und medizinische Hilfe geleistet. Für uns haben wir feststellen können, dass der DRK-Sanitätsdienst im Jerichower Land einsatzbereit ist. Gleiches erklärte auch der Leiter des DRK-Sanitätsdienstes Magdeburg. Der Leiter des DRK-Betreuungsdienstes Jerichower Land, Tobias Rudolph, sprach seinen ehrenamtlichen Kräften ein großes Lob aus. „Wir als DRK-Betreuungsdienst im Jerichower Land haben einmal mehr unter Beweis stellen können, dass wir die Versorgung und Verpflegung von Einsatzkräften aller Rettungsorganisationen schnell und über Tage hinweg gewährleisten können. Dank moderner Einsatzmittel sind wir in der Lage, sowohl Mahlzeiten im Warm- und Kaltbereich, als auch eine ständige Bereitstellung von Getränken, Decken und anderen Dingen zu gewährleisten.